1889 erfolgte die Geschäftsgründung durch Metzgermeister Josef Müller und seiner Frau Luise Müller.In der Zähringer Straße 53, heute Habsburgerstraße 65, erwarben die Eheleute ein kleines Haus, das bis heute der Standort der Metzgerei Müller ist. Schon bald lief das Geschäft sehr gut, und durch den Einsatz von elektrischen Maschinen gehörte man schon früh zu den modernen Betrieben Freiburgs.
1. Weltkrieg Bereits nach wenigen Jahren hatte sich die Metzgerei einen guten Ruf erworben. Eine gute Qualität der Fleisch- und Wurstwaren und die zuvorkommende Bedienung, vor allem aber die Zulieferung der Waren, verschaffte dem Firmeninhaber großes Ansehen. Inzwischen arbeiteten auch die Söhne und mehrere Gesellen mit im Betrieb, was sich mit Ausbruch des Krieges schlagartig änderte. Die Männer wurden eingezogen und die Firmengründer mussten die Arbeit wieder alleine verrichten. Luise Müller wurde krank und starb kurz vor Kriegsende, am 10. Mai 1918. Dies war für Josef Müller ein schwerer Schlag, der ihn dazu bewog das Geschäft an seinen Sohn Erwin Rudolf Müller zu übergeben.
Die 2. Generation Der Start in das Leben als Chef eines eigenen Betriebes fiel für Erwin Rudolf Müller in eine ungünstige Zeit: der Krieg war verloren, die Inflation folgte. Trotzdem machte er sich mit Elan an die Weiterführung des Betriebes und wurde von seiner 1919 angetrauten Frau Gertrud Seemann aus Heidelberg tatkräftig unterstützt. In den darauffolgenden Jahren kam zuerst ihr Sohn Hans, und dann Tochter Gerda zur Welt. Mit Ausbruch des 2. Weltkrieges wurden wieder alle Gesellen eingezogen, und wieder standen die inzwischen älter gewordenen Firmeninhaber zusammen mit Tochter Gerda und Großmutter Seemann alleine da.Wieder wurden die Fleischvorräte knapp und das Rationieren begann von Neuem. Bei dem schweren Bombenangriff auf Freiburg wurde das Wohn- und Geschäftshaus schwer beschädigt. Alle hofften sehnlichst auf die Rückkehr des Sohnes Hans aus der Kriegsgefangenschaft.
Nachkriegszeit Hans Müller kam nach eineinhalbjähriger Gefangenschaft glücklich wieder zuhause an und begann mit dem Wiederaufbau des Betriebes. Er holte sich damals die übriggeblebenen Knochen aus der Küche der französischen Besatzungsarmee und kochte daraus, verfeinert mit Kräutern, eine kräftige Fleischbrühe, an die sich wohl noch mancher Herdermer Bürger erinnern kann. Nachdem er seine Meisterprüfung mit „sehr gut“ abgelegt hatte unterstützte er tatkräftig seine Eltern im Familienbetrieb.Während der Vater sich mehr und mehr im öffentlichen Leben betätigte, baute sein Sohn Hans das Geschäft immer weiter aus.1950 gaben er und Gertrud Holwegler sich das Ja-Wort und fortan arbeiteten wieder 2 Generationen im Betrieb. Schon bald vergrößerte sich die junge Familie durch die Geburt der beiden Töchter Ursula und Gertrud.
Die 3. Generation 1957 übergab Erwin Rudolf Müller das Geschäft an die 3. Generation. Unter ihrer Führung wuchs und gedieh der Betrieb und der Umsatz stieg. Besondere Freude gab es, als im Jahre 1969 Tochter Ursula nach bestandener Verkäuferinnenprüfung auch Kammer-, Landes- und Bundessiegerin im Fleischerhandwerk wurde.
Die 4. Generation Bevor Hans Müller den Betrieb an seine Tochter
Ursula und ihren Mann Rolf Herkommer weitergeben wollte, hatte er noch
große Pläne. Gemeinsam wurde nach langen Überlegungen der Abriss des
alten Gebäudes und ein Neubau am gleichen Platz beschlossen. In nur
8-monatiger Bauzeit entstand ein bis heute allen Bedürfnissen gerecht
werdendes Wohn- und Geschäftsgebäude. Seither verfügt das
Fleischerfachgeschäft über eine moderne Wurstküche und
großzügigeVerkaufsräume. 1979 übergab nun Hans Müller das Geschäft an
die 4. Generation. Auch hier vergrößerte sich die Familie in den
nächsten Jahren: 2 Söhne wurden geboren, Michael und Jochen, welche
beide heute bereits nach entsprechnden Ausbildungen im Familienbetrieb
tätig sind. Gemeinsam mit den Familienmitgliedern arbeitet in allen Filialen ein gut
geschultes, freundliches Verkaufspersonal. Heute beschäftigt die Firma
Müller insgesamt 65 MitarbeiterInnen.
Heute Das Jahr 1991 brachte dem Betrieb eine weitere positive Erneuerung.Gerti und Peter Wende, Schwester und Schwager von Frau Herkommer, entschlossen sich ihre karrierereiche Laufbahn in München abzubrechen und sich im Familienbetrieb dem Aufbau des Partyservice zu widmen. Die gelernte Hotelkauffrau, zuvor Leiterin der Bankettabteilung der Firma Alois Dallmayr, und ihr Mann, jahrlang Küchenchef im Münchner Hilton Hotel am Tucherpark, schufen mit viel Engagement und Kreativität einen leistungsstarken und serviceorientierten Party- und Cateringservice. Seit der Eröffnung des Konzerthauses ist die Firma Müller – Herkommer dort auch Caterer für Großveranstalungen mit bis zu 1500 Personen.